Moderne Gladiatoren - oder meine "two cents" zur Fußball-EM

Moderne Gladiatoren - oder meine "two cents" zur Fußball-EM
©Sky Sports www.sky.sport.de

Vor dem Fernseher mitfiebern. Schweißperlen auf der Stirn. Die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Pipi machen geht jetzt nicht, es ist noch nicht Halbzeit… 2006, 2008, 2010, 2012 & 2014 war das meine Realität.

Ja, ich spreche über Fußball. 

Ich habe die Nationalmannschaft bei dieser EM verfolgt und hatte viel Freude daran. Ein anderer Teil von mir, verurteilt dieses sinnlose und resourcenfressende Ablenkungsmanöver im großen Stil. 

Und ein anderer Teil sagt: ”Mach mal halblang und schaue dir einfach ein Fußballspiel an!“ 

Der zweite Teil hat eindeutig gewonnen und ich habe jedes Spiel der Deutschen verfolgt. Auch das dramatische Aus, am Freitag gegen übermütige und dann demütige Spanier. 

Im Vorfeld taten die spanischen Verantwortlichen so, als würden sie Deutschland mit 4:0 aus dem eigenen Stadion schießen. Nach 120 Minuten Kampf mussten sie sich eingestehen: So leicht ging es dann doch nicht! 

Und genau das hat mich an diesem Spiel schon wieder gereizt: Ich mag es nicht, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Das arrogante Gehabe der Spanier (alles im Rahmen), führte bei mir dazu, dass ich den Deutschen erst recht die Daumen gedrückt habe. 

Warum erzähle ich das überhaupt? 

Über Fußball wird ja dieser Tage mehr als genug gesprochen. Und den einen oder anderen verwunderten Blick bei meinen Leserinnen und Lesern, kann ich förmlich spüren. 

Aber - etwas Geduld, hier steckt schon etwas drin… 

Wir hätten da zum einen die Ablenkungsmaschine. Denn machen wir uns nichts vor: Hinter dem Deckmantel eines Großereignisses, werden meistens mehr Gesetze verabschiedet, als im ganzen Jahr ansonsten (keine statische Quelle - nur so ein „Gefühl“). 

Und schon Julius Cäsar wusste: „Gebt den Menschen Brot und Spiele und sie werden Ruhe geben“ (kein Zitat). 

Und so war es doch vor allem so, dass ein gewollt tief gespaltenes Land für einige Wochen zusammenrücken konnte, um beim Public Viewing mal wieder nach rechts oder links zu kucken. 

Rechts stand vielleicht eine Inderin im Deutschlandtrikot und links ein Türke im türkischen mit deutschem Pass in der Gesäßtasche. 

Die Spaltung die Deutschland - die ganze Welt - erlebt, ist hausgemacht. 

Und für wenige Wochen während dieses Events, verschwammen die Grenzen etwas und der eine oder andere, war versucht zu sehen, dass hinter seinem Filter ein echter Mensch steckt. 

Insofern ist das das Positive an einer solchen Veranstaltung. 

Klar, die Menschen sind auch abgelenkt und nicht so sehr auf ihre Alltagsprobleme fokussiert. 

Auch das ist Teil des größeren Spiels im Hintergrund… 

Angst & Ablenkung sind die treibenden Kräfte, die Zivilisationen seit Menschengedenken in enge Treiben. 

Und doch erlaube ich nicht, alles nur negativ zu sehen. Es kommt immer darauf an, was ich daraus mache. 

Natürlich kann man die Verbissenheit und Aggressivität der Spieler, den modernen Gladiatoren sehen. Oder die Ressourcenverschwendung. Oder alles gar als bösartiges Ablenkungsturnier um Gesetze zu forcieren, die eher den oberen Zehntausend dienlich sein dürften. 

Man kann aber auch zwischen den Zeilen die Verbindung der Menschen erspüren. Und das, kann keiner nehmen. Niemand jemals. 

Ich war mal schwer fußballbegeistert oder gar abhängig davon. Weniger von dem, was auf dem Platz geschieht, das freilich auch. Viel mehr aber vom drumherum: Welcher Spieler geht wohin, wie entwickelt sich „mein Verein“? 

Heute sehe ich Fußball recht neutral, schaue kaum noch Spiele und wenn, dann tun mir meistens sogar die Verlierer mehr leid, als ich mich für die Gewinner freuen kann. 

Noch so ein schräges Konzept, dass durch Leistungssport gezeigt wird: Es gibt Gewinner und es gibt Verlierer. Und wer zu den Gewinnern zählen will, muss hart arbeiten. 

By the way: Wo ist eigentlich mein Testosteron geblieben? 

Jedenfalls hatte ich den Eindruck etwas zum Thema Fußball EM aufschreiben zu wollen, was ich hiermit getan habe. 

Und wer weiß, für wen es eines Tages genau die richtigen Zeilen zur richtigen Zeit sein werden? 

Das ist das Schöne an dieser Plattform und an der Creator Economy als solches: Sie erlaubt mir, mich mitzuteilen und damit sogar anderen Menschen auf ihrem Weg zu helfen. 

Ziemlich genial, finde ich…

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