Griechenland führt die 6 Tage-Arbeitswoche ein. Und ich könnte kotzen.

In Griechenland wird die 6-Tage-Woche eingeführt. Ein Versuch das Unternehmen Staat unter dem Deckmantel der Fürsorge zu verpacken. Einmal mehr. Doch die Creator Economy kommt. Und mit ihr gewaltige Freiheit.

Griechenland führt die 6 Tage-Arbeitswoche ein. Und ich könnte kotzen.
Photo by Kalea Morgan / Unsplash

Vorhin schrieb ich für einen Kunden LinkedIn Artikel und bin dabei in seinem Konto über einen Beitrag einer seiner Kontakte gestolpert, der frenetisch die Einführung der 6-Tage-Arbeitswoche in Griechenland feierte. 

Während Deutschland die 4-Tage-Arbeitswoche diskutiere, so seine einhellige (eindimensionale) Meinung, geht Griechenland den richtigen Weg und geht dem Fachkräftemangel entgegen. 

Klar. 

Man kann dem Fachkräftemangel am besten entgegenwirken, indem man die verbliebenen Fachkräfte komplett ausbrennt. 

Alles raus holt. 

Das letzt Quäntchen Lebensenergie rausquetscht und endlich seelenlose und willenlose Körper hat, die einfach einen sinnfreien und ausbeutenden Job nachgehen. Yes.

Vor 15 Jahren hätte ich derjenige sein können, der diesen Beitrag teilte. Also jenen, den ich im LinkedIn Account meines Kunden gefunden habe. 

Ich hätte 1:1 oder sehr ähnlich argumentiert. 

Heute kann ich das nicht mehr. 

Ich fand einen Artikel vom Business Insider, der wiederum einen Artikel von Focus Online zitierte. 

Die einhellige Meinung in beiden Artikeln: Mindestens eine notwendige, vielleicht eine gute Sache, was die Griechen da machen. 

Ich fragte mich immer mal, was ich gegen Griechenland habe. 

Jetzt weiß ich es: Es ist deren Regierung. Die Energie die dort herrscht. 

Traumhafte Landschaft und Natur VS. einem politischen Klima, das zum Schlimmsten in Europa zählt. 

In den besagten Artikeln ist die Rede davon, dass die Regierung von der 6-Tage-Arbeitswoche profitieren würde, weil a) die Sozialabgaben steigen werden und b) so weniger Schwarzarbeit am Wochenende durchgeführt werden könne. 

Man brauche sowieso 2-3 Jobs um über die Runden zu kommen, heißt es ebenso dort.

Prima. 

Also dann gesetzlich verankert eine 6-Tage-Woche, dann brauche ich einen Job weniger, im Kampf um die Ernährung von mir und meiner Familie.

Was für eine Leistung. 

Wäre es nicht Aufgabe der Regierung dafür zu sorgen, dass niemand 2 oder 3 Jobs braucht, nur um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten? 

Gäbe es dazu nicht mindestens 100 Möglichkeiten, die jeder Staat sofort in die Wege leiten könnte? 

Ist es nicht genau diese Fürsorge die der Staat gerne für sich beansprucht, die er damit vernachlässigt. 

Jeder Staat rechtfertigt seine Existenz - neben der Tatsache dass propagiert wird, dass die Menschen ohne einen Staat zu Schlächtern, Räubern, Vergewaltigern, kurzum zu Menschen ohne Gewissen werden damit, - dass es Fürsorge braucht. 

Es leben Menschen im Staat, die 2 oder 3 Jobs benötigen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. 

Hier ein Silbertablett auf dem Fürsorge steht. Staat: Die Menschen brauchen dich. 

Und wer meint es geht nur Putzkräften oder „minder Qualifizierten“ so, der irrt gewaltig. 

Wir leben aktuell in Portugal und hier ist ganz genauso: Nahezu jeder verfügt über 2-3 Jobs, um überhaupt leben zu können. 

Auf Fuerteventura wo wir schon gelebt haben, das gleiche Spiel. Bali, Jakarta in Indonesien, Brisbane Australien - genauso.

Woran liegt es? Hauptsächlich an den Mietpreisen. Wer 1.200 € verdient, kann sich schwer die Miete von 1.500 € leisten. 

So einfach ist das. 

Könnte der Staat, wäre er nicht ein von Korruption korrumpiertes System der Schande, hier etwas verbessern? 

Selbstverständlich. 

Tut er es? Selbstverständlich nicht.

Ausgenommen von der 6-Tage-Woche in Griechenland sind übrigens die Beamten. 

Völlig überraschenderweise versteht sich. 

Zum einen müsste dann der Staat die 40% Lohnaufschlag, die jemand erhält, wenn er "freiwillig" 6 Tage arbeitet zahlen. 

Zum anderen würde dann auffallen, dass für 6 Tage gar nicht genügend Arbeit da ist, im Mutterland der Beamten. 

Schon 1 Tag die Woche ist zu viel, für die allermeisten Beamten. 

Ich verstehe durchaus die Intention hinter dieser Maßnahme. 

Die wirtschaftliche Argumentation ist in etwa so:

Wir haben zu wenig Fachkräfte. Dadurch bleiben Aufträge liegen, die Wirtschaft schöpft ihr Potential nicht aus. Oder formulieren wir es drastischer: Es könnte gar zu Versorgungsenpässen kommen. 

Daher führen wir eine 6 Tage Woche ein und „ermöglichen“ den vorhandenen Fachkräften zu entscheiden, ob sie mehr arbeiten wollen. 

Tun sie das, erhalten sie mehr Geld. Und gleichzeitig müssen sie vielleicht auf einen Zusatzjob verzichten, das spart zumindest Transferzeiten zwischen den einzelnen Jobs. 

Klingt gut, oder? 

Klingt nach Fürsorge, oder? 

Der Staat tut etwas für uns. Wir erleben schwere Zeiten. Überall ist Krieg. Wir sollten froh sein, wenn wir etwas zu essen haben und in Sicherheit sind. 

Danke Staat. 

Die Wahrheit sieht so aus:

Der Staat verdient durch die 6-Tage-Woche deutlich mehr Geld. Die Sozialabgaben steigen. Die Kaufkraft - dann, wenn man seinen Kindern mal ein Spielzeug kaufen möchte, das eigentlich nicht drin ist - ebenfalls.

Staaten sind Unternehmen. Punkt. 

Der Staat interessiert sich Null für seine Bürger außer, wie er noch mehr Geld oder Energie in Form von Arbeitsleistung erhalten kann. 

Ich sage nicht, dass alle Menschen die für einen Staat arbeiten gewissenlose Peiniger oder perverse Masochisten sind. Das sind meist nur wenige. Die, die wir häufig im Fernsehen sehen gehören vermutlich häufiger dazu.

Würde ein Staat sich ernsthaft interessieren, wären 99% aller Probleme in wenigen Jahren gelöst. 

Alles andere ist eine Lüge. 

Im Deckmantel der Fürsorge steckt einmal mehr ein Vorstoß, der die Menschen weiter einschränkt. 

Sie noch abhängiger macht von ihrer Arbeit. Sie noch weiter weg bringt von dem, was das Menschsein eigentlich ausmacht. 

Ich schreibe heute diesen Artikel, den ich eigenltich gar nicht schreiben sollte, weil ich mich gerade richtig ärgere.

An einem anderen Tag lässt es mich nicht kalt aber ich kann damit umgehen. 

Erzähle mir, dass alles (s)einen Sinn hat. Dass ich daran nichts ändern kann. 

Aber das kann ich. Zum Beispiel mit diesem Artikel. 

Was soll mein Artikel Georgios in Griechenland helfen? 

Ganz einfach: Aufmerksamkeit und Mitgefühl. 

Sollte sich meine finanzielle Situation verbessern, ist eines der ersten Dinge die ich unternehmen werde, Häuser zu kaufen. 

Nicht um dann mit Air BnB Geld zu verdienen und für genau die Mondpreise zu sorgen, die Einheimische nicht zahlen können. 

Sondern um Mieten zu vernünftigen Preisen zu ermöglichen. 

Kostendeckend. 

500 € statt 1.500 € im Monat entscheidet ob ich den zweiten oder dritten Job brauche der dafür sorgt, dass ich meine Tochter nicht aufwachsen sehe. 

Sie schon nach wenigen Monaten in eine „Betreuung“ geben muss, die ihr wiederum das Märchen einer harten Welt erzählt. 

Menschen sind nicht nur für die Arbeit gemacht. 

Versteht mich nicht falsch. Ich bin für Eigenverantwortung. Vollends. 

Jede und jeder sollte für seinen Lebensunterhalt sorgen können. 

Aber es kommt auf die Rahmenbedingungen an. Und da man die schlecht verändern kann, nicht von Außen und noch weniger von Innen, bleibt nur die Eigenermächtigung. 

Ich wundere mich jeden Tag ein wenig mehr, warum die Menschen der Welt noch nicht auf den Straßen sind. 

Ganz wenige Bilder, habe ich von Protestmärschen aus Deutschland gegen die AFD gesehen. 

Diese Partei ist ein gewollter Gegenpol, gewollte Dualität - es soll krachen. 

Nichts davon ist Zufall. 

Eine Partei wie die AFD wird nicht benötigt, wenn es keine disruptiven Spannungen geben soll. 

Habe ich Spannungen geschrieben? Ich meinte Spaltungen. 

Man ist klug beraten, diese Themen nicht öffentlich auszusprechen. 

Ansonsten kommt im Kleinen oder Großen die mediale Zäsur, die dich im günstigen Fall als Idioten, Verblendeten oder Verschwörungstheoretiker dastehen lässt und es dir so schwer macht, deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 

Denkt mal darüber nach… 

Sie haben uns scheinbar an den Eiern. Jeden Tag. Das Gute daran: Das werden sie nicht mehr lange haben. Auch in Griechenland gibt es eine Creator Economy. 

In Deutschland sowieso. 

Jede und jeder wird irgendwann in der Lage sein, anders dafür zu sorgen, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 

Seine Geschichte zu erzählen oder sein Projekt umzusetzen. 

Entwicklungen wie die in Griechenland zeigen am Ende nur die Verzweiflung mit der die Machthaber jeden Tag schlafen gehen müssen. 

Sie liegen bestimmt im Bett und weinen den vergangenen Zeiten hinterher, in denen alles besser war. 

Für sie. 

Unsere Zeit kommt jetzt. 

Davon, bin ich fest überzeugt. 

Wir alle sind hier um frei zu sein. Was auch immer das für jeden Einzelnen bedeutet. 

Ich habe lange genug gegen diese Mächte gekämpft um zu wissen, dass dies nicht hilft. 

Und, dass es nicht hilft meine Energie darauf zu verschwenden. Ich bin Mensch und mir tut es weh wenn ich mir vorstelle, dass Menschen zu einer 6-Tage-Woche gezwungen sind. 

Das sind sie mit oder ohne Gesetz sowieso schon. 

Und die die das neue Gesetz auf den Weg gebrachte haben, sind dafür verantwortlich. 

Mögen sie sich irgendwann dafür rechtfertigen müssen. 

Und wenn es ihr eigenes jüngstes Gericht ist. 

Ich bin nicht frei von Fehlern und kann keine Steine werfen - #Bibel Geschichte und so. 

Aber ich wünsche mir sehnlichst, dass die Menschen begreifen. Endlich begreifen, dass, wenn sie selbst aufstehen, niemand diese Kraft stoppen kann. 

Kein Staat. Keine Polizei. Kein Militär. Keine Zäsur. 

Es läuft gewaltig etwas schief auf diesem Planeten. Und irgendwann, in nicht allzufernen Zukunft, habe ich Hoffnung, dass sich das ändert.

Hoffnung darauf, dass sich niemand mehr das mit sich machen lässt und den Stinkefinger zeigt. 

Oder noch besser: Sich einfach umdreht mit einem Lächeln im Gesicht und sich denkt: „Guter Versuch!“


P.S.: Teilen wir diesen Artikel! Wenn jeder diesen Artikel mit anderen Menschen in seinem Umfeld teilt, gewinnen wir alle.

P.P.S: Mir wird gerade bewusst, dass ich gar nicht warten muss, bis ich mehr Geld habe. Gemeinsam können wir schon jetzt etwas bewegen. Zwei Projekte die ich gerne sofort angehen möchte sind:

a) Ein Netzwerk für freie Bildung.

b) Eine Initiative für bezahlbaren Wohnraum in Spanien, Portugal, Griechenland, ÜBERALL.

Ich werde berichten...

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